Lageplan des Zuiho-in in Kyoto
Lageplan des Zuiho-in in Kyoto

Garten vom berühmten Teemeister Shigemori Mirei

Der Zuiho-in ist eine Zen-Schule der Rinzai-Linie und ein Subtempel des Daitoku-ji. Der heutige Leiter des Tempels ist Meister Shodo Maeda. Die Gebäude des Zuiho-in wurden 1535 im Shoin-Stil erbaut. Finanziert wurde der Bau des Tempel vom japanischen Jesuiten Otomo aus Kyushu, der 1562 jedoch ein buddhistischer Mönch mit Namen Sorin wurde. Der Nordgarten des Zuiho-in geht vermutlich auf ihn zurück. Dort ist eine Steinsetzung in Form eines asymmetrischen Kreuzes zu sehen, das jedoch als grafisches Element sich kreuzender Linien schon lange vor dem Kontakt zu Christen in diversen Mustern zu finden ist.

Wie bei fast allen Zen-Anlagen ist auch im Zuiho-in der Garten von immenser Bedeutung. Nord- und Südgarten wurden 1961 vom berühmten Teemeister und Gartenkünstler Shigemori Mirei geplant und gebaut. Er ‘rekonstruierte‘ damals auch spekulativ die Kreuzform. Insgesamt gilt der Zuiho-in mit seiner grafisch sehr starken Gartengestaltung als Vorzeigeort für typische Japangärten und ist zugleich traditionell wie auch modern. Der Zuiho-in ist ein absolutes Muss für Japangarten-Freunde und steht auf der Liste von Kyotos Top 10 Tempel.

Splitt-Fläche mit Felsen und Moss-Teppich
Garten-Auschnitt: Splitt-Fläche mit Felsen und Moos-Teppich

Garten-Interpretationen und zwei Teehäuser

Die Interpretationen vornehmlich des Südgartens vom Zuiho-in, Dokuza-tei-en genannt, sind zahlreich. Sie reichen von den mystischen Inseln der Seligen im Westmeer bis hin zur Darstellung des Lachses, während er die letzte Stromschnelle, sprich Hürde meistert und zum Drachen wird. Dieser Teil des Zuiho-in Gartens geht nahtlos in jenen vor dem Teehaus Yokei-an über, zu dem nur einige Wegsteine führen. Meister Shigemori verzichtete hier auf die sonst üblichen Gehölze in einem vollständigen Roji (Teegarten).
Auch im Nordgarten (Kanmin-tei) des Zuiho-in fehlt ein solcher Teegarten. Hier findet sich ein zweites Teehaus mit Namen Ansho-ken, das vom Garten her mit der typischen Nijiriguchi Tür, durch Shoji-Türen oder über einen überdachten Holzsteg von Osten her betreten werden kann. Im diesem Teehaus ist die Position des Gastgebers seitenverkehrt angelegt. Der Vorraum zwischen Mizuya Vorbereitungsraum und Chasitsu (Teeraum) diente den Dienern adliger Gaste.